Nicht erst durch Corona wissen wir, wie wichtig ein funktionierendes und gut ausgebautes Gesundheitssystem ist. Im Rhein-Sieg-Kreis findet sich eine besonders große Diskrepanz zwischen der medizinischen Versorgung im ländlichen und städtischen Raum. Besonders Hausärzt*innen im ländlichen Raum finden immer schwieriger eine*n Nachfolger*in für ihre Praxis. „Die Diskussion um die Kinderklinik in Sankt Augustin zeigt, dass auch die stationäre Versorgung durch unternehmerische Fehlentscheidungen ins Wanken geraten kann.“ so Denis Waldästl, SPD-Kreistagsabgeordneter, wenn gleich mit der Bekenntnis zur Klinikstandort ein erster Lichtblick am Horizont in dieser Einzelfrage scheint.
Die SPD-Kreistagsfraktion sieht hier deshalb großen Handlungsbedarf, um im ganzen Rhein-Sieg-Kreis eine ausreichende Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Daher fordert sie die Kreisverwaltung auf, einen Gesundheits- und Pflegeplan 2030 aufzustellen, der neben einer Bestandsaufnahme die ambulante und stationäre Facharztversorgung durch innovative und wohnortbezogene Konzepte sicherstellt. „Wir wollen mit diesem Plan den Rhein-Sieg-Kreis medizinisch zukunftssicher machen“, betont Waldästl.
„Die Einführung eines Rhein-Sieg-Stipendiums wäre eine optimale Lösung, um weiterhin die fachärztliche Versorgung auch im ländlichen Raum sicherzustellen.“ erklärt Denis Waldästl einen konkreten Vorschlag des Antrags. „Das Rhein-Sieg-Stipendium soll junge Medizinstudent*innen unterstützen, wenn sie sich für 10 Jahre verpflichten sich im Kreisgebiet mit einer Praxis niederzulassen“, ergänzt SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler.
„Um Fachkräfte im medizinischen und Pflegebereich anzuziehen, bedarf es auch ausreichenden Wohnraums, am besten durch die öffentliche Hand bereitgestellt“ vervollständigt Tendler das Konzept.