Der Weggang des Direktors des Deutschen Kinderherzzentrums (DKHZ) Prof. Boulos Asfour sowie des Chefarztes Prof. Martin Schneider schwächen den Standort der Asklepios Kinderklinik und des Deutschen Kinderherzzentrums in Sankt Augustin. „Für die Wissenschafts- und Gesundheitsregion im Rhein-Sieg-Kreis sind das schlechte Nachrichten“, stellt der SPD-Kreistagsabgeordnete Denis Waldästl fest.
Bereits 2017 machte der Asklepios-Konzern mit der Schließung der Geburtsstation in Sankt Augustin negative Schlagzeilen und führte dies vor allem auf mangelnde Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen zurück. Die SPD hatte in diesem Zusammenhang deutliche Kritik am Umgang von Asklepios mit Patienten und Mitarbeitern geäußert. Nun erfolgt der nächste Schlag für den Klinikstandort Sankt Augustin, denn neben den beiden Spezialisten Prof. Asfour und Prof. Schneider verlassen auch gleich neun Pflegekräfte das Kinderherzzentrums. In diesem Kontext führt Konzernsprecher Rune Hoffmann im General-Anzeiger erneut den Streit mit dem Land NRW um Fördergelder als Mitursachen an, da in Bonn ein neues Herz- und Eltern-Kind-Zentrum gebaut wird.
„Asklepios versucht hier erneut von verfehlter Konzernpolitik abzulenken und die Schuld bei Dritten zu suchen“, stellt Waldästl fest. Die Umbaumaßnahmen, um die sich der Streit zwischen Land und Asklepios dreht, beziehen sich größtenteils auf das Bettenhaus. Das DKHZ gehört zu den modernsten Einrichtungen in Europa und Prof. Asfour und Prof. Schneider zu den profiliertesten Ärzten auf ihrem Gebiet.
„Ich habe bereits in der Diskussion um die Schließung der Geburtsstation Sankt Augustin im Jahr 2017 deutlich gemacht, dass diese Entscheidung eine nachteilige Entwicklung für den gesamten Klinikstandort Sankt Augustin inkl. des Kinderherzzentrums haben kann“, betont Waldästl. Die Verantwortlichen von Asklepios haben dieses damals von sich gewiesen – die Quittung liegt heute auf dem Tisch. „Es ist unverantwortlich wie der Asklepios-Konzern mit Mitarbeitern und Patienten umgeht“, findet Waldästl. „Die Konzerngruppe schreibt Millionengewinne (194 Mio. in 2017) und trägt einen Investitionsstreit auf dem Rücken von Beschäftigen und schwerstkranken Kindern aus“, so Waldästl und betont: „Medizinische Versorgung darf nicht der Profitgier von Konzernen zum Opfer fallen.“