„Lead City“ ist eine Enttäuschung für den Rhein-Sieg-Kreis

Enttäuscht zeigten sich die Verkehrspolitiker der SPD-Kreistagsfraktion in der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses von den Planungen zur „Lead City“, dem Modellprojekt des Bundes zur Schadstoffreduzierung in Bonn.

Zwar können einige Verbesserungen auch im Rhein-Sieg-Kreis etwa durch Taktverdichtungen auf einzelnen Linien erzielt werden, insgesamt aber bleibe das Modellprojekt weit hinter den am Jahresanfang geweckten Erwartungen zurück. „Man muss leider viel Wasser in den ohnehin wässrigen Wein gießen. Alle Maßnahmen bei Taktungen oder Ticketangeboten sind Verbesserungen für nicht einmal zwei Jahre. Die Anschlussfinanzierung ist völlig offen. Eigentlich sollen die Maßnahmen den Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr fördern. Wenn Angebotsverbesserungen aber 2020 schon wieder zurückgenommen werden müssen, weil der Bund den Geldhahn zudreht, erzielt man den gegenteiligen Effekt“, kritisieren die SPD-Ausschussmitglieder Gisela Becker und Mario Dahm, die auch das sogenannte „Klimaticket“ für eine Mogelpackung halten. Das neue Ticket soll zeitlich begrenzt ausschließlich für Neukunden in Bonn gelten.

„Verkehrspolitik muss regional gedacht und Pendlerströme müssen beachtet werden. Deshalb brauchen wir attraktive neue Ticketangebote, wie ein 365-Euro-Ticket, in der gesamten Region, wenn eine nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens erreicht werden soll“, so der Sankt Augustiner Kreistagsabgeordnete Denis Waldästl. Einig sind sich die SPD-Politiker in der Forderung, dass die nun erreichten Ausweitungen des Busangebots auch nach 2020 unbedingt erhalten bleiben müssen.